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Ob wir wollen oder nicht: Veränderung geschieht 1

 8.Ob wir wollen oder nicht 1Wir können uns nicht nicht verändern!

Veränderung geschieht. Egal ob wir bereit dazu sind oder nicht.

Veränderungen im Kreislauf der Jahreszeiten und des Klimas, körperliche Veränderungen, veränderte Einstellungen und Blickwinkel, andere Modestils, immer neuere Techniken, … Und dabei ist es unwichtig, ob wir selbst Veränderungen für uns initiieren, oder ob sie von außen auf uns wirken. Der einzige Unterschied ist, bei ersterem agieren wir auf ein Ziel hin. Bei zweiterem reagieren wir auf Impulse von anderen Menschen oder den äußeren Umständen.


Wenn Sie sich für ein aktives Leben entscheiden, nehmen Sie das Heft eigenverantwortlich in die Hand und sind viel öfter in der Position zu agieren, als zu reagieren.


Oft warten wir viel zu lange, um etwas zu bewegen


Sicher, da ist teilweise auch die Hoffnung mit verbunden: Es wird schon alles wieder werden. Das ist vergleichbar mit dem  Tod-Stell-Reflex. Wenn ich nicht hinschaue, verschwindet es von alleine wieder. Nur leider ist das nicht so. Und in der Realität warten wir oft viel zu lange, um tätig zu werden. Wir ignorieren, verschließen die Augen und Ohren und vermeiden Situationen, die heikel sind. Dabei könnte viel mehr erreicht werden, wenn wir frühzeitig die ersten Warnzeichen wahrnehmen und zügig handeln würden.


Erst wenn es akut und unumgänglich wird, werden wir beweglich und sind bereit uns damit auseinanderzusetzen. Leider ist können wir dann oft nur noch reagieren, als zu agieren. Wir haben den Eindruck nicht mehr selbst wählen zu können, sondern nur noch Schadensbegrenzung zu betreiben.


Genau so sieht auch die erste Stufe des  Transtheoretischen Modells von James Prochaska, John Norcross und Carlo di Clemente aus. Es beschreibt Veränderung in 6 Stufen. Es ist ein Werkzeug, um bei sich selbst oder bei Kunden und Klienten Veränderungsprozesse zu strukturieren und zu steuern.


Stufe 1:
Der Mensch sieht selbst kein Problem oder will sich nicht verändern. Vielleicht ist er auch nach vergeblichen Veränderungsversuchen aus der Vergangenheit demoralisiert. Werden sie mit dem Problem konfrontiert, reagieren diese Menschen abwehrend und vermeiden es, sich damit auseinanderzusetzen.


Die Chancen erkennen
Grundsätzlich tragen Veränderungen die Chance zur Verbesserung der aktuell schwierigen Situation. Entscheidend ist, was wir daraus machen und wann wir tätig werden.


Stufe 2:
Menschen erkennen, dass sie ein Problem haben und fangen an, darüber nachzudenken, Bücher zu lesen oder sich zu informieren. Meist sprechen diese Menschen viel und gern über sich und ihre schwierige Situation, kommen aber (noch) nicht ins Handeln. Wenn sie sich mehr auf die Lösung als auf das Problem konzentrieren, ist der Übergang zur nächsten Phase nicht mehr weit. Die Orientierung verändert sich dann weg von der Vergangenheit hin zur Zukunft.


Natürlich sind das Verarbeitungsprozesse, die ihre Zeit und ihren Rahmen auch brauchen. Übereilten Aktionen bei Prozessen, die noch nicht betrauert und verabschiedet wurden, fehlt oft die innere Bereitschaft, tatsächlich den Veränderungsprozess zu durchlaufen.

Bildnachweis: Kathrin Stavenhagen