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Mit Dankbarkeit zu einem besseren Leben - wirklich!

Danke.

Wie oft sagen Sie es am Tag? Ganz sicher nicht nur einmal, und ebenso sicher kommt das „Danke“ selten aus vollem Herzen und ist oft eine Höflichkeitsfloskel. Oder empfinden Sie tatsächlich echte Dankbarkeit in jeder Situation, in der Sie das Wort benutzen? Wissen Sie, dass Dankbarkeit mehr als ein Wort, sondern vielmehr ein Lebensgefühl ist? Und es ist erwiesen, dass dankbare Menschen eine höhere Lebensqualität und eine bessere Gesundheit haben. Und das Beste ist: Dankbarkeit kann erlernt werden. Und es ist leichter, als Sie denken. Was Ihnen dabei hilft, sind tägliche Rituale und ein Dankbarkeitstagebuch.

Lieber dankbar als unzufrieden

Sie fühlen sich müde und ausgelaugt, sind manchmal unzufrieden mit Ihrem Leben, Ihrem Alltag? Und Sie schielen immer wieder nach links und rechts, nach den Menschen, denen es ja so viel besser geht? Die schöner, schlanker, reicher sind? Mehr Erfolg beim anderen Geschlecht haben? Natürlich gibt es immer jemanden mit einem dickeren Bankkonto, einem größeren Haus oder einem schickeren Auto. Ist Ihnen auch schon der Gedanke gekommen, dass es viele Menschen gibt, die sich unendlich glücklich schätzen würden, wenn Sie das hätten, was Sie haben? Die dafür sehr dankbar wären?

Verändern Sie Ihren Fokus – weg von Unzufriedenheit, Neid und Missgunst, hin zu einer dankbaren Lebenshaltung. Ein Schritt dahin ist ein Dankbarkeitstagebuch.

Wie schreibt man ein Dankbarkeitstagebuch?

Natürlich können Sie das Tagebuch in Ihren Laptop schreiben. Ich rate dennoch zu einem Buch aus „Fleisch und Blut“, in das Sie handschriftlich Ihre Gedanken festhalten. Dadurch haben Sie ein wirkliches Buch in der Hand, statt ein Word-Dokument aufzurufen. Außerdem ist es so, dass sich Dinge leichter verinnerlichen, wenn sie mit der Hand aufgeschrieben wurden.

Beginnen Sie den Tag damit, in Ihr Tagebuch zu schreiben, wofür Sie am Anfang des Tages dankbar sind. Es kann etwas ganz Einfaches und Selbstverständliches sein – aber bitte keine Phrasen à la „Ich bin dankbar, dass ich lebe“ oder Ähnliches.

Beispiele:

  • Ich bin dankbar, dass jederzeit Wasser in beliebiger Temperatur aus meiner Dusche strömt. (Denn das ist nicht selbstverständlich!)

  • Ich bin dankbar für das fröhliche Zwitschern des Vogels, das durch das Fenster dringt.

  • Ich bin dankbar für den Kaffee, der mich gleich wärmen und beleben wird.

  • Ich bin dankbar für meine Arbeit, die meine Existenz sichert und meinem Alltag eine Struktur gibt.

Beim letzten Beispiel werden Sie sich ganz anders fühlen, als wenn Sie insgeheim denken: „Blöder Job, nervige Kollegen, wäre doch erst Feierabend“ etc.

Es können wirklich ganz einfache Dinge sein, über die Sie Ihre Dankbarkeit äußern, z. B. das neue Shampoo oder das Nutellabrot zum Frühstück.

Übrigens muss es nicht immer etwas auf den ersten Blick Positives sein, für das Sie dankbar sind. Auch dafür ein Beispiel: Es ist Wochenende, und Sie hatten sich auf einen Ausflug gefreut. Sie wachen auf, und entgegen der Prognose regnet es in Strömen. Erster Gedanke: So ein Mist, der Ausflug fällt aus. Aber anstatt mit dem „Schicksal“ zu hadern und über das – vermeintlich – schlechte Wetter zu jammern, schreiben Sie stattdessen in Ihr Tagebuch:

  • Ich bin dankbar, dass es regnet.

  • Regen ist wichtig, und Regen ist schön.

  • Pflanzen und wilde Tiere könnten ohne Regen nicht überleben.

  • In vielen Ländern bitten die Menschen die Götter um Regen – und danken ihnen, wenn das ersehnte Nass endlich kommt.

  • Ohne Regen gäbe es keinen Regenbogen – eines der faszinierendsten Naturschauspiele überhaupt.

  • Also freue ich mich über den Regen und auf einen gemütlichen Tag auf dem Sofa mit heißer Schokolade und einem guten Buch.

Verstehen Sie? Mit einer dankbaren Einstellung verändern Sie Ihren Fokus – von der Enttäuschung über den ausgefallenen Ausflug zur Vorfreude auf einen gemütlichen Tag zu Hause mit Regenprasseln an die Fensterscheiben.

Als nächsten Schritt notieren Sie sich in Ihr Tagebuch ein „Motto des Tages“. Das kann z. B. ein Sprichwort sein, eine Affirmation oder ein Psalm – Hauptsache es motiviert und stimmt Sie positiv. Wann immer Sie sich im Laufe des Tages genervt, gestresst, traurig oder erschöpft fühlen, rufen Sie sich das „Motto“ ins Gedächtnis und/oder sprechen es laut aus. Sie werden sehen, es wirkt – vielleicht nicht sofort, aber nach einer Zeit der „Übung“ ganz sicher!

Am Abend schließlich notieren Sie sich erneut drei Dinge in Ihr Dankbarkeitstagebuch. Was haben Sie heute erlebt, das Sie dankbar macht?

Beispiele:

  • Heute blüht die erste Tulpe dieses Jahres. Danke dafür!

  • Ich durfte einem Fremden einen Weg erklären, und daraus ergab sich ein nettes Gespräch. Danke dafür!

  • Vorhin im Supermarkt war es wie immer um diese Zeit voll und hektisch. Trotzdem hat die Kassiererin an der Kasse am Ende eines langen Arbeitstages für jeden Kunden ein Lächeln und ein nettes Wort gehabt. Danke dafür!

Noch ein Tipp: Was das letzte Beispiel betrifft, schreiben Sie es nicht nur auf. Sagen Sie es der Kassiererin! Bedanken Sie sich bei ihr für die gute Arbeit und die Freundlichkeit. Geben Sie die Dankbarkeit weiter!

Fazit

Je länger Sie Ihr Dankbarkeitstagebuch führen, desto mehr Dinge werden Ihnen auffallen, die Sie froh und dankbar machen! Eine dankbare Lebenseinstellung wird Ihren Fokus dauerhaft verändern. Menschen, die Dankbarkeitsrituale in ihr Leben integrieren, sind nachweislich gesunder und glücklicher. Es ist um so vieles einfacher, sich über das halb volle Glas zu freuen, anstatt das halb leere zu beklagen. Hier noch ein schöner Spruch von Francis Bacon:

Nicht jeder Glückliche ist dankbar.

Aber jeder Dankbare ist glücklich.

Bildnachweis: Kathrin Stavenhagen