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Mach es jetzt

Mutig sein.
Neues ausprobieren.
Über „den Tellerrand“ blicken.
Achtsam mit mir selbst sein.
Meiner inneren Stimme vertrauen.
Grenzen loslassen.

All das habe ich auf unserer Wanderung am Samstag erlebt. Wie es dazu kam? Das frage ich mich heute noch. Aber der Reihe nach.

Wir hatten mal wieder Lust auf eine etwas längere Wanderung. Trotz nicht so besonderer Wetteraussichten – aber ihr wisst ja: Es gibt kein schlechtes Wetter!
Also gedacht, geplant und los ging es.

Wir hatten uns für den Dahner Rundwanderweg entschieden. Knapp 20 km – das passte. Der Wanderweg ist supertoll beschildert und ein richtig guter Weg. Sehr abwechslungsreich, immer wieder neue Hightlights: Ausblicke- und Aussichtsfelsen, Felsformationen oder Burgen. Dadurch war der Weg sehr kurzweilig. Wir konnten uns immer schon auf das nächste Etappenziel freuen.

Was hat das nun alles mit meinem "mutig sein" zu tun?


Auf einigen früheren Wandertouren, die auch etwas länger waren, bekam ich immer öfter Schmerzen in den Füßen. Da mir wandern bzw. laufen wichtig ist, habe ich es ernst genommen und vieles ausprobiert – ohne Erfolg. Das hatte mir sehr zugesetzt. Die Aussicht, nicht mehr schmerzfrei wandern zu können oder keine längeren Touren mehr zu gehen, war katastrophal. Das war nicht akzeptabel. Das darf einfach nicht sein. Wandern ist meine Tankstelle pur. Ich kann mir nicht vorstellen, nicht mehr wandern zu können.

Also habe ich Alternativen gesucht und bin auf Barfußlaufen gestoßen.
Zuhause laufe ich meist mit Socken durch die Wohnung – aber draußen? Am Strand im Sommer – gerne und so oft es geht. Aber im Winter bei 3 Grad?

Als auch auf dieser Tour die Schmerzen wieder größer wurden, kam mir genau das in den Sinn – barfußlaufen. Echt? Jetzt? Es war feucht. Es war kalt. Was mache ich mit den Wanderschuhen? Ich habe nichts zum Abtrocknen für die Füße dabei …Zweifel, Angst vor der eigenen Courage, Angst was andere Menschen dazu sagen würden, Sorgen, ob das denn richtig ist, nicht doch zu kalt, zu nass, zu hart, zu steinig, zu …

Ich hab ganz schön mit mir gekämpft.

Ja, wenn Sommer wäre, oder es etwas wärmer, trockener, weicher …

Egal, die Schmerzen gingen davon auch nicht weg. Und einen Versuch ist es wert.

Also, den inneren Schweinehund ruhig gestellt, Zweifel, Ängste und Sorgen besänftigt, indem ich es nur mal probieren wollte. Mich einfach nur mal auf einen Versuch einlassen will. Nur mal eben kurz.

Gedacht – gemacht. Schuhe und Socken aus. Schuhe zusammengebunden und über die Schulter gehangen und los ging es.

Und was ich nun erleben durfte, ist für mich ein wahres Wunder.

Ja, es war kalt. Besonders die ersten Schritte, da meine Füße nicht daran gewöhnt sind.
Und es war feucht. Aber es ging.
Der Waldboden war weich durch das Laub am Boden.
Steine oder Wurzeln waren spürbar, aber gut aushaltbar.

Und schon nach ganz kurzer Zeit waren meine Schmerzen vollkommen weg. Vollständig. Weder in den Füßen noch in den Knien. Schmerzfrei. Was für eine Wohltat.
Es fühlte ich total gut an.

Ein bisschen feucht – aber die Füße hatten guten Halt, auch im unebenen Gelände.
Weich – sowohl vom Waldboden, als auch die Füße.

Geerdet durch den direkten Kontakt mit der Erde.

Schmerzfrei – ein totales Geschenk.

Wider Erwarten bin ich eine halbe Stunde barfuß gewandert, dann war es doch zu kalt und ich habe die Schuhe wieder angezogen.

Was blieb, war ein Gefühl der tiefen Freude und Wohltat. Überhaupt, es einfach gemacht zu haben. Alle Sorgen, Bedenken und Zweifel einfach mal über Board geworfen zu haben und es gemacht zu haben – herrlich.
Danach prickelten die Füße und es tat gut, sie zu spüren. Die Lebendigkeit zu spüren und die Wärme, die gleich wieder da war, als ich mich wieder anzog. Die Erfahrung, dass ich ohne Schmerzen gehen kann. Das es dafür so etwas Simples gibt, was mir endlich Erleichterung bringt.

Und tiefe Freude, es einfach ausprobiert zu haben – trotz Kälte, Feuchtigkeit, Sorgen und Zweifel. Und ganz viel Hoffnung und Zuversicht, dass ich auch in Zukunft weiter wandern kann – auch unsere ganz große Tour in 2021, auf die ich mich schon heute freue. Weil ich weiß, ich kann es!

Manchmal reicht etwas so kleines Kleines, um das zu erreichen:

Mutig sein.
Neues ausprobieren.
Über „den Tellerrand“ blicken.
Achtsam sein.
Meiner inneren Stimme vertrauen.
Grenzen loslassen.
Und tiefe Freude erleben.

Wenn auch du solche Ängste, Zweifel oder Sorgen bei deinen Belangen hast, dann schau hin, was du verändern kannst. Was ist ein erster kleiner möglicher Schritt – und geh ihn.
TUN.
Sorgen, Ängste oder Zweifel bringen uns nämlich nicht weiter. Sie halten uns nur auf. Mach es jetzt! Es wird keinen besseren Moment dafür geben. Jetzt ist genau richtig.

Denn: Entfaltung beginnt jetzt.

Alles Liebe für dich – Kathrin

 

PS: Wenn du mir einen Kommentar hinterlassen möchtest, schreib mir gerne eine Nachricht.

Bildnachweis: Th. Wilde