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Was Ängste und Zweifel mit Mut zu tun haben

Immer wieder begleiten mich Ängste und Zweifel auf meinem Weg und auch in meiner Entwicklung: Ob ich das schaffe.
Ob ich das überhaupt kann.
Bin ich kompetent genug?
Ist das nicht zu groß für mich?
Habe ich genug Erfahrungen dafür?
Muss das überhaupt sein?

Wahrscheinlich kennen Sie selbst einige davon. Heute weiß ich, das Zweifel und Ängste dazu gehören, zu jedem Leben, zu jeder Entscheidung, zu unserem Tun und Denken und zu unserer Entwicklung.

Und ich weiß auch, dass sie unbedingt! dazu gehören, zum Leben, zu den Entscheidungen, zu unserem Tun und Denken. Denn ohne Zweifel und Ängste wüssten wir nicht, dass wir gewachsen sind. Das wir uns weiter entwickelt haben.

Wenn du zweifelst, schaue nicht zur Bergspitze.
Schaue ins Tal, um zu sehen, was du bereits geschafft hast.“ – Unbekannt

Bleiben wir immer in unserer Komfortzone, da wo es einfach und leicht ist, sind wir sicher und geborgen – zumindest glauben wir das. Bis es unbequem wird, langweilig, mühsam immer das Gleiche, Stillstand.

Doch wenn wir an etwas Neues oder Ungewohntes denken, sind da die Zweifel an sich und überhaupt, und unguten Gefühle in der Magengegend: ein neuer Job, eine neue Wohnung, die Selbstverwirklichung, eine andere Stadt, die neue Frisur, das lange gehegte Hobby, die Reise, …

Die Angst, das Bekannte aufzugeben.
Die Angst, es nicht zu schaffen.
Die Zweifel, ob es wirklich das Richtige für mich ist.
Die Angst, zu versagen.
Angst vor dem Neuen überhaupt.
Nicht zu wissen, wie es gehen soll.
Zweifel, ob es gut geht.
Zweifel, was danach kommen wird.

Heute mag ich Zweifel und Ängste immer noch nicht wirklich. Aber ich weiß genau: Wenn ich an mir zweifle und ängstlich bin, bin ich davor, etwas Neues, Unbekanntes, noch nie Gemachtes zu tun. Und damit zu wachsen und den nächsten Schritt in meiner Selbstentwicklung zu gehen. Dann erreiche ich das nächste Level, dann weiß ich, dass ich meine Komfortzone verlasse, um mutig den nächsten Schritt zu gehen. Es ist meine Überzeugung, dass es Sinn des Lebens ist, sich stets weiter zu entwickeln und zu wachsen. Sowohl durch Kurse, Seminare und Fortbildungen, durch Bücher und Erfahrungen, durch Gespräche und Herausforderungen, denen ich mich stelle und die ich eingehe, als auch durch öffentliche Statements, durch Sichtbarkeit und Entfaltung. Also ist es für mich keine Option, alles beim Alten zu belassen.

Das ist das Positive an den Ängsten, Sorgen und Zweifeln, dass ich genau dann dabei bin zu wachsen und größer zu werden, wenn sie auftauchen. Je größer sie sind, umso größer ist auch der Entwicklungsschritt. Dieser Gedanke hilft mir immer wieder auch mutig und zuversichtlich zu sein und weiter zu machen - weil ich ja wachse!


Dabei habe ich es immer in meiner Verantwortung, inklusive aller Konsequenzen. Es ist immer meine Entscheidung, ob ich mich dieser Herausforderung stelle, oder nicht. Ob ich mich stelle und trotz Angst und Zweifel mutig weiter gehe, oder ob ich mich blockieren und lähmen lasse und zum Stillstand komme.

Wenn ich auf meine innere Stimme höre, auf mein Herz, dann weiß ich, was und wohin mein Weg führt. Es ist mir ein Herzensbedürfnis, mich beispielsweise weiter zu entwickeln, zu wachsen und mich einzubringen. Trotz aller Unsicherheiten, unguter Gefühle, Ängste und Zweifel. Denn ich bin überzeugt davon, dass, wenn man etwas von ganzem Herzen möchte, eine ganz große Sehnsucht danach in sich trägt, dass es damit eine ganz besondere Bewandtnis hat und man diesem Drängen und Sehnen nachgehen soll – auch wenn es einem manchmal mulmig zumute wird.

Aber wenn ich jeden Tag etwas tue, eine Kleinigkeit, einen Schritt dahin, wo es mich hinzieht, dann werden die Ängste und Zweifel aushaltbar und machbar. Jeden Tag einen Schritt - auch ganz miniklein, eine Tat, eine Aufgabe – es ist immer wieder meine Entscheidung.

Und damit ist es auch meine Entscheidung, ob ich mich entfalte und wachse und meine Ängste und Zweifel willkommen heiße, weil ich weiß, dass ich genau jetzt wieder wachse. Oder ob ich mich davon blockieren und lähmen lasse und meine Komfortzone (noch) nicht verlasse.

Es ist immer wieder meine Entscheidung.

Übungen: Machen Sie das Worst-Case-Szenario

Wenn Ihnen ihre Selbstzweifel mal wieder richtig zu schaffen machen, dann malen Sie sich im Kopf bewusst alles schwarz: Was ist das Schlimmste, das passieren kann?

  • Vielleicht bekommen Sie den Auftrag nicht.
  • Sie blamieren sich vor den Anderen.
  • Sie müssen sich einen neuen Job suchen, weil Sie sich zu weit aus dem Fenster gelehnt haben.
  • Ihr Umfeld sieht Sie als Versager oder Spinner.

Wäre das alles wirklich so schlimm? Geht davon die Welt unter?
Wenn man bewusst mal durchspielt, was im allerschlimmsten Fall passieren kann, wird man feststellen, dass, wer sich seinen Selbstzweifeln und Ängsten wirklich stellt und seine Ideen durchzieht, gar nicht viel zu verlieren hat. Ich denke, es gibt kaum wirkliche Alternativen zu einem selbstbestimmten Leben, als sich seinen Ängsten und Zweifeln zu stellen.

 

In meinem Leben habe ich unvorstellbar viele Katastrophen erlitten.
Die meisten davon sind nie eingetreten.
Mark Twain (Samuel Langhorne Clemens) 1835-1910

 

Und dann machen Sie das Best-Case-Szenario

Und als Gegenpol zum Worst-Case-Szenario, machen Sie das Best-Case-Szenario, mit allem was dazu gehört. Malen Sie sich in den buntesten Farben aus, wie es sein wird, wenn Sie es geschafft haben:
- Wie wird es dann sein?
- Wie werden Sie sein?
- Wie fühlen Sie sich dann?

- Wie nehmen die anderen Sie dann wahr, wenn Sie es geschafft haben?
- Was machen, tun, denken, lieben Sie dann?
- Wie selbstbewusst werden Sie dann sein?

Und ja – übertreiben erlaubt! Machen Sie dieses Bild bunt, groß und sehen Sie sich darin. Lassen Sie ebenso die Gefühle groß werden und beobachten Sie, wie Sie sich in diesem Bild sehen.

Und nun leiden Sie den 1. Schritt ab, den Sie jetzt tun können in Ihrer eigenen Entwicklung und Entfaltung. Einen ersten, kleinen Schritt. Und tun Sie es - jetzt.

Bildnachweis: Kathrin Stavenhagen